Presseerklärung der GEW SH Dienstag, 12. Jan. 2021

Rin in de Kantüffeln, un denn rut ut de Kantüffeln … Die Bildungsministerin Schleswig-Holsteins, Frau Prien, eiert durch die Corona Pandemie. Immer neue Erlasse und Anordnungen gehen kurzfristig an die Schulen und müssen dann von einem Tag auf den anderen von den Schulleitungen umgesetzt werden. Hätte Frau Prien doch einmal vorher auf die Ratschläge von Fachleuten, Lehrkräften, Schulleitungen und der Gewerkschaft gehört, dann wäre den Schulen viel Unruhe erspart geblieben. Das letzte Beispiel hierfür sind ihre Anordnungen von Präsenzunterricht an den Gemeinschaftsschulen und den Gymnasien in der augenblicklichen Hochphase der Pandemie und der dramatisch gestiegenen Infektionszahlen.

Dazu die Presseerklärung des GEW Landesverbandes Schleswig-Holstein:

„Mit Ach und Krach die Kurve gekriegt! – Nach GEW-Kritik flexiblere Regelungen für Abschlussklassen

Nach heftiger Kritik von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und aus vielen Schulen hat das Bildungsministerium flexiblere Regelungen für den Präsenzunterricht in den Abschlussklassen vorgelegt. Es darf nun doch einen Mix aus Fern- und Präsenzunterricht geben. Der Unterricht muss nun nicht mehr für alle gleichzeitig in der Schule erfolgen.
„Da hat das Bildungsministerium gerade noch einmal die Kurve gekriegt. Unser Beharren auf bessere Regelungen hat sich gelohnt. Die Schulen erhalten jetzt doch mehr Flexibilität für den Unterricht in den Abschlussklassen. Sie können sich im Präsenzunterricht stärker auf die Prüfungsfächer konzentrieren. Das ist für die Schulen sehr wichtig. Denn dadurch reduziert sich an den Schulen das Infektionsrisiko, weil nicht so viele Schülerinnen und Schüler gleichzeitig in die Schulen kommen“, zeigte sich die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke in einer Presseerklärung vom Dienstag, 12. Januar 2021 mit dieser Regelung zufrieden.
Sie erläuterte die Konsequenzen der neuen Regelung zum Beispiel für die Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe: „Die neue Regelung sorgt für viel weniger Betrieb in der Schule und damit für weniger Ansteckungsgefahr. Der 9., 10. und 13. Jahrgang – das können bis zu 400 Schülerinnen und Schüler sein – müssen nicht mehr zeitgleich Präsenzunterricht nach Stundenplan erhalten.“ Auch an den Gemeinschaftsschulen ohne Oberstufen und den Gymnasien gebe es diesen positiven Effekt.
Die GEW-Landesvorsitzende bedauerte, dass das Bildungsministerium wieder einmal für überflüssiges Wirrwarr gesorgt habe. „Wenn das Bildungsministerium den Schulen von vornherein die notwendigen Handlungsspielräume eröffnet hätte, wäre es an den Schulen nicht zu dem ganzen Ärger gekommen. Um das in Zukunft zu vermeiden, sei dem Bildungsministerium sehr ans Herz gelegt, Gewerkschaften und Personalrat bei der Erarbeitung des angekündigten Stufenplans für den Schulunterricht in Coronazeiten zu beteiligen“, sagte Astrid Henke.“

Verantwortlich: Bernd Schauer, 12.01.2021
Geschäftsführer GEW Schleswig-Holstein

Januar 12th, 2021 by