Zu viel Belastung – zu wenig Wertschätzung

GEW-Mitglieder sprechen mit der Segeberger Zeitung

Mehrere Grundschullehrkräfte sind der Einladung der Segeberger GEW-Vorsitzenden Sabine Duggen gefolgt und haben sich zu einem Pressetermin mit Petra Stöver von der Segeberger Zeitung getroffen.

Hier haben sie über die zunehmende Belastung der Lehrkräfte an Grundschulen gesprochen und bemängelt, dass dies nicht gesehen geschweige denn finanziell gewürdigt wird. Lehrkräfte an Grundschulen bekommen immer noch weniger Gehalt als Lehrkräfte an allen anderen Schularten.

Zudem fehlen den Grundschulen im Kreis Segeberg – besonders im Hamburger Rand – ausgebildete Lehrkräfte. Nach der Schätzung von Sabine Duggen dürften es inzwischen rund 20% der Stellen sein, die nicht mit ausgebildeten Lehrkräften besetzt sind. An Grundschulen arbeiten erstexaminierte Gymnasiallehrkräfte – u.a. mit den Fächern, Spanisch, Latein, Französisch – und Personen, die überhaupt keine pädagogische Ausbildung haben: z.B. Türkologen, Ökonomen, Wirtschaftsmathematiker, BWLer, Kunstgeschichtler, Ingenieure, Trainer, Agrarwissenschaftler, …

Diese Leute müssen von den ausgebildeten Lehrkräften angeleitet und unterstützt werden, was noch einmal eine höhere Belastung bedeutet. Und sie müssen auch die Unruhe, die in manchen Klassen durch mangelnde pädagogische Erfahrung entsteht, auffangen, damit Unterricht wieder möglich wird.

Durch die Verlässlichkeit, die an Grundschulen gewährleistet sein muss, kommt bei Erkrankungen von Lehrkräften zu Situationen, die nicht mehr mit „Unterricht“ bezeichnet werden kann: es ist Beschäftigung oder Aufbewahrung. Von qualitativ hochwertigem Unterricht kann dann nicht mehr die Rede sein.

Die unzureichend mit Planstellen unterlegte Versorgung der Flüchtlingskinder bringt weitere Belastungen für die Grundschullehrkräfte.

Die GEW-Grundschullehrkräfte fordern Unterstützung vom Ministerium: sie brauchen Ressource, um die zusätzlichen Aufgaben zu bewältigen. Und sie wollen endlich A13 bekommen wie alle anderen Lehrkräfte in Schleswig-Holstein es bekommen.

 

Dezember 4th, 2017 by