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Pressemitteilung GEW-SH:
Ringen um handfeste Wertschätzung –
Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst im Warnstreik
Kiel – In Schleswig-Holstein haben heute (08.03.2022) mehrere hundert Beschäftigte im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst die Arbeit niedergelegt. Zu den Warnstreiks hatten die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und die Bildungsgewerkschaft GEW aufgerufen. Sie fordern bessere Arbeitsbedingungen, finanzielle Aufwertung und mehr Zeit für Qualität in der Arbeit. Betroffen waren von den Warnstreiks vor allem die Landeshauptstadt Kiel, aber auch Lübeck, Norderstedt und Neumünster.
Bevor sich der Demonstrationszug von streikenden Beschäftigten durch die Kieler Innenstadt in Bewegung setzte, sagte die GEW-Landesvorsitzende: „Der Weltfrauentag als Datum für die heutigen Warnstreiks im Sozial- und Erziehungsdienst ist gut gewählt. Schließlich sind 83 Prozent der dort Beschäftigten Frauen, im Erzieherinnenberuf sogar 94 Prozent. Mangelnde Wertschätzung sowie unzureichende Bezahlung sind wahrhaftig kein Zufall, sondern immer noch ein Beispiel für Geschlechterdiskriminierung.“
Die Arbeit von Frauen dürfe nicht länger schlechter bezahlt werden. Diese Tarifrunde müsse einen weiteren Schritt zur Gleichstellung von Frauen und Männern im Arbeitsleben bringen, machte sich Astrid Henke für eine Aufwertung der Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst stark. Eine Aufwertung sei jedoch nicht durch schöne Worte zu erreichen. Sie müsse sich vielmehr durch eine verbesserte Eingruppierung im Gehalt niederschlagen. Das hätten die Beschäftigten nicht zuletzt wegen ihrer hohen Belastungen durch Corona mehr als verdient.
Die GEW-Landesvorsitzende bedauerte die Kompromisslosigkeit der kommunalen Arbeitgeber. „Statt ein Angebot vorzulegen, schalten sie auf stur. Wegen der Belastungen von Kindern und Eltern durch die Corona-Pandemie hätten wir gerne auf die heutigen Warnstreiks verzichtet. Die Haltung der Arbeitgeber lässt uns aber keine andere Wahl.“
Der kommunale Sozial- und Erziehungsdienst umfasst Beschäftigte in Kindertagesstätten, Jugendämtern, in der Schulsozialarbeit, in Schulen und sozialen Einrichtungen. Die Gewerkschaften verhandeln seit dem 25. Februar 2022 mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) über die Weiterentwicklung der Sonderregelungen und der Tätigkeitsmerkmale für den Sozial- und Erziehungsdienst im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). In der ersten Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt.
08.03.2022